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"Engagement ist freiwillig und umsonst - aber niemals ohne Gewinn" (Jutta Oxen)

Samstag, 28. Dezember 2013


Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest und habt die Festtage genossen! Auch wenn mit einiger Verspätung, möchte ich euch noch fröhliche Weihnachten wünschen und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Hier war in der letzten Zeit so Einiges los. Der Dezember ist in Tansania der Monat der Feste: Konfirmationen, Taufen, Hochzeiten, Gradation, Abschiedsfeiern und natürlich Weihnachten. Die Tansanier nutzen aber auch jede noch so kleine Gelegenheit, um ein riesen Fest feiern zu können.

In unserer letzten Schulwoche vor den Ferien wurde der Schulleiter von Uuwo verabschiedet. Die Feier wurde von den Schülern sehr liebevoll gestaltet. Sie haben Blumenketten gebastelt und verteilt, Lieder und Tänze einstudiert und ihrem ehemaligen Schulleiter zahlreiche Abschiedsgeschenke von einer Thermoskanne über eine Haake und einen Gehstock bis hin zu einer Ziege mit Blumenkette um den Hals überreicht.

Ansonsten haben wir viel mit unserer Familie gekocht, Rezepte aufgeschrieben und Fotoshootings mit den fertigen Gerichten veranstaltet, was unsere Familie meist zu einem Lächeln gebracht hat, als wir alles, was wir im Haus finden konnten, irgendwie als Dekoration genutzt haben. Das Kochbuch ist in Druck und ich werde es euch wissen lassen, sobald es fertig ist und darauf wartet, von euch gekauft zu werden!

Jetzt in den Ferien sind auch unsere beiden Schwestern Nancy und Maren Zuhause. Gemeinsam mit Nancy waren wir bei einer Schneiderin und haben uns für Marens Konfirmation Kleider aus den traditionellen Kangastoffen nähen lassen. Und sie sind wirklich schön geworden :-)

Die Adventszeit spielt hier keine große Rolle. Es ist so viel los, dass Weihnachten einfach irgendwann vor der Tür steht. Wir waren auf der Graduation von unserer Tante Upendo und auf zahlreichen Konfirmationen. Auch Maren wurde letzte Woche konfirmiert. Sie war unglaublich aufgeregt, aber sie sah total süß in ihrem weißen Kleid aus und als ich ihr das gesagt habe, hat sich mich nur ganz fest umarmt. Und nach dem 5stündigen Konfirmationsgottesdienst war sie dann auch wieder deutlich entspannter. Die ganze Familie, alle Tanten, Onkels, Cousinen und Cousins sind gekommen. Nancy selbst meinte, dass sie nicht einmal die Namen von all ihren Cousinen und Cousin kennt. Eine tansanische Familie ist eben relativ groß. Die Konfirmationsfeier findet aber erst am 31. Dezember statt. Der größte Teil der Familie lebt noch hier in der Gegend. Nur ein Onkel lebt in Malawi. Yese ist mitsamt seinen zahlreichen Kindern wie jedes Jahr zu Weihnachten nach Hause gekommen. Somit ist das Haus bei uns und auch das bei Babu nun voll.

Weihnachten selbst wird hier erst am 25. Dezember gefeiert. Als ich morgens aufgestanden bin, ist mir Maren direkt mit einer Weihnachtsmütze entgegen gekommen und hat sie mir auf den Kopf gesetzt. Wir haben angefangen, Weihnachtsplätzchen zu backen, das Haus zu schmücken und den Weihnachtsbaum aufzustellen. Geschmückt wurde er mit allem, was wir im Haus finden konnten. Ketten, Girlanden, Weihnachtskugeln, Weihnachtskarten und dem Highlight – der singenden Lichterkette! Der Höhepunkt an Weihnachten ist der Weihnachtsgottesdienst, der jedoch genauso abläuft, wie jeder andere, dafür aber doppelt so lange dauert: also 4 Stunden. Anschließend haben wir mit den Kindern gespielt, gegessen, getanzt und Weihnachtslieder gehört. Und wir haben eine deutsche Weihnachtsshow von vor weiß ich nicht wie vielen Jahren gesehen, wo japanische Kinder Weihnachtslieder gesungen haben. Am zweiten Weihnachtsfeiertag waren wir dann auf der Konfirmationsweihnachtsfeier von Nachbarn von Babu eingeladen, die in Dar wohnen und über Weihnachten in ihrem Ferienhaus hier leben. Das heißt, ich weiß gar nicht, ob wir auch eingeladen waren, aber wir sind einfach hingegangen und natürlich haben sich alle gefreut. Diese Konfirmation war die mit Abstand größte und nobelste. Die Familie scheint jedenfalls nicht arm zu sein. Der Garten war riesig und sehr gut gepflegt, die Hecken sogar ordentlich beschnitten. Überall im Garten waren Lichterketten verteilt und alles in den Farben lila und orange gehalten. Es gab viele Schnittblumen, die hier ziemlich teuer sind und die Zelte, die im Garten aufgestellt waren, waren mit teuren Stoffen verkleidet. Auch das Buffet war vielfältiger als alle, die wir bisher erlebt haben. Wir hatten jedenfalls einen richtig schönen Abschluss der Feiertage.

Egal, um was für eine Art Feier es sich handelt: die Rituale sind immer die Gleichen. Besonders wichtig ist das Füttern der Familie und Ehrengäste von Kuchenstücken bzw. Stückchen einer Ziege. Diese alte Chaggatradition darf auf keinem Fest fehlen. Und anschließend kauen die Tansanier wie so oft noch stundenlang auf den Zahnstochern herum.

Jetzt geht es nach Weihnachten noch mit einer Taufe und Marens Konfirmationsfeier weiter, bevor wir dann im Januar irgendwann wieder in unseren Alltag zurück finden müssen. Zuvor kommen mich aber noch meine Eltern und meine Schwester besuchen, worauf ich mich schon riesig freue!

Achja und auf mehrfaches Nachfragen hin: dem kleinen Hund geht es gut! Er wächst fleißig und trainiert auch seine Stimme. Allerdings muss er da noch etwas üben. Als er neulich seine Stimme testen wollte und die Schildkröte angebellt hat, war diese noch völlig unbeeindruckt, hat ihn irritiert angeguckt und sich nicht einmal zurückgezogen. Der keine Hund, den wir mittlerweile Kitunguu („Zwiebel“) genannt haben, war daraufhin ganz verzweifelt und ist jaulend auf meinen Schoß gesprungen, von dem er sich eine ganze Weile nicht mehr herunter getraut hat. Seinen Pflichten als Wachhund kommt er insofern nach, als dass er sich wie ein Schneekönig freut, wenn Besuch kommt. Das macht er Simba schon sehr gut nach.

Seid ganz herzlich gegrüßt,

Eure Debbie
 
Die Ziege als Geschenk
 
Die Schueler fuehren ihre Taenze und Lieder vor
 
Laura und ich mit unseren Blumenketten
 
Laura, Nancy und ich auf der Konfirmation unseres Cousins Godbless
 
Vor dem Konfirmationsgottesdienst von Maren
 
im Konfirmationsgottesdienst
 
unsere Familie oder zumindest ein kleiner Teil davon
 
auf dem Weg von der Kirche nach Hause: die Kinder sitzen im Auto, alle anderen folgen singend und tanzend
 
Tanz um die frisch Konfirmierten
 
noch ein Familienfoto
 
Nancy mit ihrer Cousine Angel
 
 Pracseda schmueckt unseren Weihnachtsbaum
 

unser Weihnachtsbaum :-)
 
Die Kinder spielen
 
Konfirmationsweihnachtsfeier mit Eike, Gorge, der Konfirmierten, Nancy, Lisa und mir
 

Mittwoch, 4. Dezember 2013


Alans graduation



kurz nach der Zeremonie gleich wieder das Handy am Ohr



das Oeffnen DER Sektflasche und er strahlt wie ein "Honeycakehorse"




Maedchenfussballspiel der Kiumako


Marcus kann seinen Freiwilligen das Wasser reichen




Kochen auf tansanisch



die Kokosreibe



Besuch im Kilimanjaro National Park


geklaute Minze fuer unseren neuen Kraeutergarten



Steinchenwerfen


Essensausgabe an der Kiumako