Hallo, ich bins wieder, Debbie! Wer auch
sonst?
Wir sind mittlerweile so halbwegs wieder in
unserem Alltag angelangt. Nach den anfänglichen Verzögerungen finden unsere
Projekte nun wieder statt. Die Schulen sind sauber und unsere Schüler stolz,
jetzt in der 6.Klasse zu sein. Tatsächlich habe ich nun auch mein Visum und
meine Arbeitserlaubnis bekommen – nur zwei Wochen, nachdem mein Touristenvisum
abgelaufen ist. In den ersten Wochen haben wir mit den Kindern ihre Familien
gemalt (zu den Familien gehören auch Bälle, Autos, Hühner…), mit Frisbees
gespielt (ein ganz faszinierendes Spielzeug) und unser neues Schwungtuch
eingeweiht (ein noch viel faszinierenderes Spielzeug).
Die letzten zwei Wochen hatten wir schon
wieder Besuch. Marcus war da, sowie eine Klasse aus Deutschland, die an der
Kiumako eine Zisterne gebaut hat. Einige der Schüler haben uns zu unseren
Projekten begleitet. Sogar der Container aus Deutschland mit den Materialien
und den 200 Computern (!) der Stadt Hamburg ist noch halbwegs rechtzeitig angekommen.
Zum Schluss wurden wir von ihnen zu ihrem Ausflug an den Lake Chala eingeladen,
wo sogar ausnahmsweise unsere zwei Brüder Timo und Calvin mitkommen durften.
Nach anfänglicher Scheu haben sich die beiden dann auch ins Wasser gewagt.
Calvin, der nun wohl doch länger bei uns bleiben wird und auch die
Privatschule, auf die Timo geht, besuchen darf, hat sich in den letzten beiden
Monaten unglaublich verändert! Beim Baden ist mir erst so richtig aufgefallen,
wie er schon zugenommen hat. Er ist zwar immer noch nur die Hälfte von Timo,
besteht aber nicht mehr nur aus Haut und Knochen, sondern hat schon ein
bisschen was auf den Rippen. Als er irgendwann zitternd im Wasser war und seine
Lippen schon blau angelaufen sind, habe ich ihn immer wieder gefragt, ob ihm
kalt sei, darauf jedes Mal aber nur ein sehr energischen „NEIN!“ als Antwort
bekommen. Als Folge darauf, waren beide Kinder am nächsten Tag krank… Dieser
Junge, der noch vor wenigen Wochen ein scheues, kleines Kind war, das sich in
sein Schneckenhaus zurückgezogen hat, ist mittlerweile ein selbstbewusstes
Kind, was ohne Scheu Fremden und sogar Weißen begegnet und eine unglaubliche
Menge an Essen in sich hineinstopfen kann (solange es keine Nudeln sind). Was
ein bisschen Liebe, Aufmerksamkeit und ausgewogene Ernährung in so kurzer Zeit
alles bewirken kann…
Es gibt auch Neuigkeiten von Kitunguu: Der
kleine Hund hat sich an der rechten Vorderpfote verletzt. Das Gelenk war
ziemlich angeschwollen und zu Beginn ist er ziemlich überfordert und jaulend
durch die Gegend gehumpelt. Gilbert hat ihm daraufhin Schmerzmittel für
Menschen verabreicht, woraufhin er ein bisschen auf Droge war. Er hat aber mit
der Zeit gelernt, wie man auf drei Pfoten hüpfen und spielen kann. Mittlerweile
tritt er aber schon wieder leicht auf. Simba achtet konsequent darauf, dass er
seine Pfote noch nicht überfordert und übernimmt so lange das Putzen und
Kletten entfernen für ihn. Die Wäsche lässt der Kleine zwar erst über sich
ergehen, wenn er dann aber der Meinung ist, dass es reicht, dreht er sein
Köpfchen und beißt Simba ins Gesicht, knabbert an seinem Auge herum und fordert
ihn zum Spielen auf.
Unser Kochbuch ist noch in Arbeit. Es gab
Verzögerungen und wird voraussichtlich zu Ostern fertig sein!
So, das waren die neusten News aus meinem
Debbiedschungel. Hier ist gerade Hochsommer und es wird gefühlt von Tag zu Tag
wärmer. Der Schnee auf dem Kibo (der höchste Gipfel des Kilimanjaro) schmilzt
vor sich hin…
Kwaherini, Debbie
Mein Visum mit Arbeitserlaubnis!
Benzi!!
200 Computer aus Hamburg in Bananenkartons
Fussball: RBZ Itzehoe gegen die Kiumako
Unser neues Schwungtuch
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