Nach unserer Reise wurden wir auch in den
Schulen von unseren Schülern wieder herzlich empfangen. In Makerere überfielen sie uns regelrecht,
umarmten uns, hakten sich bei uns unter und fingen von ganz alleine an, „Old
McDonald had a farm“ zu singen. Wir spielten mit dem Schwungtuch und „Karotten
pflücken“, vorbei alle Schüler im Kreis auf dem Schwungtuch lagen und sich
einhakten. Zwei Schüler spielten die „Bauern“, die die „Karotten“ pflücken
sollten, indem sie sie an den Füßen aus dem Kreis heraus ziehen sollten. Zu
Beginn waren unsere Kids ein wenig verwirrt, doch recht schnell hatten sie den
Dreh heraus und das Spiel machte ihnen so viel Spaß, dass sie von ganz alleine
wieder anfingen und wir zu keinem weiteren Spiel in der Stunde mehr kamen… Zum
Schluss teilten wir Luftballons an je zwei Schüler aus und spielten
Luftballontanzen. Wir begannen mit zwischen dem Bauch, doch es dauerte nicht
lange bis unsere Schüler kreativ wurden und den Luftballon zwischen ihre Stirn,
die Schultern, die Ohren etc. steckten und so zur Musik durch die Gegen
hüpften. Die Woche darauf kehrte die Regenzeit noch einmal zurück und wir
malten mit Wasserfarben. Dafür brauchten wir aber die ersten 10 Minuten, um den
Kindern zu erklären, wie das System „mit Wasserfarbe malen“ funktioniert. Man
nehme einen Pinsel, tauche ihn in das Wasser in der Flasche und suche sich dann
eine der vielen Farben aus. Wenn man nun mit dem nassen Pinsel in der Farbe
herumrührt, löst diese sich und befindet sich dann wundersamerweise am Pinsel,
mit dem man dann auf dem Papier malen kann! Doch noch viel aufregender ist es,
wenn man die Farbe nicht auf das Blatt Papier malt, sondern auf Hände, Arme
oder ins Gesicht. Und auf weißer Haut macht das Ganze gleich noch viel mehr
Spaß! Ihr könnt euch jetzt also wahrscheinlich ausmalen wie ICH danach aussah…
Leider habe ich kein Foto davon!
Wir waren also froh als die Sonne wieder
schien und wir wieder draußen spielen konnten, sodass wir nach unseren
Projekten lediglich mit roter Erde bedeckt sein würden. Doch da hatten wir uns
zu früh gefreut… Wir bauten einen Parcours auf, den die Kinder als Dreibeinlauf
oder Eierlauf allein oder zu zweit bewältigen mussten. Aufgrund des Regens war
das Klima jedoch unglaublich schwül und drückend, sodass die Konzentration bald
im Keller war. Wir ließen die Kinder also noch eine Weile so spielen. Recht
schnell saßen jedoch Laura und ich auf dem Boden und alle Kinder standen um uns
herum und spielten mit unseren Haaren. Jeder bekam zunächst eine Strähne, die
er flechten konnte. Dann wurden alle Zöpfe zusammen geflochten und schließlich
wieder geöffnet, um wieder von vorne anfangen zu können. Wenn man selbst aber
keine langen Haare hat, hat man kaum eine Vorstellung davon wie weh es tun
kann, wenn an jeder Haarsträhne jemand mit voller Kraft zieht. Als die Stunde
endlich vorbei war, brauchten wir noch eine ganze Weile, um die Kinder von
unseren Haaren zu bekommen…
So richtig vorbei war die Regenzeit aber immer
noch nicht. Und so brauchten wir noch einmal einen Plan, um die Kinder in den
Klassenräumen zu beschäftigen. Also nahmen wir noch einmal unsere Wasserfarben
mit. Wir zeigten den Kindern wie sie so Fingerabdrücke auf ein Blatt machen und
daraus dann Schweinchen, Schmetterlinge oder Herzen malen konnten. Dazu sollten
sie einen Text über sich selbst schreiben, über ihre Familie, ihr
Lieblingsessen, ihre Lieblingsmusik, ihren Traumberuf etc.
Seit Anfang Juni wohnen drei Amerikanerinnen
von der Duke University für zwei Monate bei uns. Sie führen Umfragen im Dorf
zum Gesundheitssystem durch.
Die letzten beiden Wochen hatte ich aber noch
viel spannenderen Besuch. Und zwar von
zwei meiner Freundinnen – Lena und Annika! Gemeinsam kochten wir in Uuwo, wo
vor allem Lena mit ihrer Kamera von unseren Schülern bestürmt wurde. Auch in
Kondiki waren die Beiden eine Attraktion. Gili organisierte für uns eine
Kurzsafari. Wir machten einen Ausflug zum Lake Chala, nach Moshi und nach
Marangu. Viel zu schnell gingen auch diese beiden Wochen vorbei und die Beiden
sind wieder zurück in Deutschland.
Ebenfalls in Deutschland befinden sich Pracseda, meine Schwester Nancy und ihre Freundin Gloria. Beide haben die Schule beendet und werden nun für drei Monate in Deutschland bleiben. Mami kommt zum Glück nach zwei Wochen wieder! Dafür verbringt aber momentan Gili ungewöhnlicherweise eine Menge Zeit mit uns und hat Sonntag das erste Mal, seitdem ich hier bin, mit uns Zuhause zu Abend gegessen!!
Herzlichste Grüße,
Eure Debbie
Mit Wasserfarbe malen:
So brave Kinder...
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