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"Engagement ist freiwillig und umsonst - aber niemals ohne Gewinn" (Jutta Oxen)

Sonntag, 13. Oktober 2013



In den ersten Tagen hier, haben wir die Gegend hier schon ganz gut kennengelernt. Mittlerweile finden wir den Weg problemlos von der Straße nach Hause und auch nach Mwika oder zur Kiumako ist kein Problem mehr, genauso wie die ganzen Begrüßungsfloskeln. Wir machen Fortschritte! Außerdem bekommen wir jetzt auch Kiswahiliunterricht von Pastor Moshi persönlich. Er ist der Pfarrer in unserer Kirche in Uuwo und ja, er heißt witzigerweise genauso wie die nächstgrößere Stadt hier! Er selber scheint das auch lustig zu finden.
Den Gottesdienst haben wir ebenfalls schon besucht. Er ist gar nicht so unterschiedlich zu denen in Deutschland, dauert aber um die 2 Stunden und man steht viel mehr auf. Außerdem ist die Kirche jedes Mal  voll und es gibt zwei Gottesdienste. Der erste beginnt um 7 Uhr. Aber das Glaubensbekenntnis und das Vater unser werden ebenfalls im Chor gesprochen, es wird gesungen und es gibt einen Chor und einen Posaunenchor. Nur eine Orgel, die den Gesang begleitet gibt es nicht. Allerdings sieht die Kirche etwas anders aus. Sie ist ein Gebäude wie jedes andere, nur mit einem großen Kreuz über dem Eingang und innen sind überall bunte und blinkende Lichter und Lichterketten. Das Sammeln der Kollekte verläuft ganz anders als bei uns. Mitten im Gottesdienst stehen die Leute Reihe für Reihe auf, gehen nach vorne und außen wieder zurück wie einstudiert. Aber auch eine lange Predigt gibt es hier. Bei unserem ersten Gottesdienst gab es dabei einen kleinen Zwischenfall. Plötzlich sprangen in einer Reihe alle Menschen auf und wendeten sich einem Punkt zu. Jemand rief etwas und sämtliche Frauen warfen Tücher dorthin. Kurz darauf wurde ein extrem zuckender Mann nach draußen getragen und unser Doktor Eike flüsterte das Wort „Krampfanfall“. Später erklärte unsere Gastmutter Pracseda uns, dass so etwas häufig im Gottesdienst vorkomme. Nach dem Gottesdienst werden sämtliche Lebensmittel unter den Besuchern versteigert, wie z.B. Bananenstauden, Beeren, Früchte, Hühner oder Zuckerrohre.
Wir haben auch schon einige der Projekte hier kennengelernt. Einmal im Monat soll in jeder der insgesamt 6 Schulen gekocht werden. Dies findet dienstags oder freitags statt, da dies die Markttage in Mwika sind. Dabei muss immer für 200 - 400 Leute gekocht werden. Da ist so einiges an Gemüse notwendig. Besonders unsere Technik beim Kohlschneiden hat sich auch schon verbessert. Und wenn man dann bei der Essensausgabe die zufriedenen Gesichter der Kinder sieht, die Gemüse anstatt wie jeden Tag Ugali (Maisbrei) und Bohnen bekommen, weiß man wofür man sich die Arbeit gemacht hat. Ich kann es kaum fassen, wie glücklich man einige Kinder machen kann, indem man ihnen etwas zu Essen gibt!
Auch das Filmprojekt haben wir bereits begleitet. Hier werden den Kindern an der Kondiki Primary School Filme auf Englisch gezeigt, um ihnen die Sprache auf eine andere Art und Weise näher zu bringen. Normalerweise besteht der gesamte Unterricht nur aus auswendig lernen. Die Lehrer brüllen etwas und alle Schüler wiederholen es immer und immer wieder im Chor. An der Kiumako haben wir gemeinsam mit der alten Freiwilligen Verena schon eine Olympiade veranstaltet und sie zu ihrem Besuch in den Kindergarten begleitet. Welche der Projekte wir letztendlich genau übernehmen und wie das so aussehen wird, wird sich noch zeigen…
Aber auch neben dem alltäglichen Leben haben wir hier schon einiges kennengelernt. Unser Gastvater Gilbert ist mit uns an den ca eine Stunde entfernten Lake Chala gefahren, der genau auf der Grenze zu Kenia liegt. Dort haben wir plötzlich eine ganz andere Landschaft gesehen. Hier war nicht mehr alles grün und voller Pflanzen, die genug Nahrung für jeden abwarfen. Hier gab es weit und breit nur Steppe und ausgetrocknete Flussläufe, die bei der Regenzeit aber wohl bis oben gefüllt seien. Die perfekte Location für König der Löwen. Genau so hatte ich mir die Landschaft vorgestellt. Kleine braune Bäume inmitten von kniehohen gelben Strohbüscheln. Wir haben einige Affen gesehen, die mit einer Mordsgeschwindigkeit an uns vorbeigerannt sind. Zum See selber musste man einen steilen Pfad herunterklettern. Unten war es aber wunderschön und alles wieder grün. Das Wasser war schön warm und ziemlich klar. Ebenfalls wie in einem kleinen Paradies kommt man sich bei den zahlreichen Wasserfällen um Marangu herum vor. Es gibt hier zahlreiche unglaublich schöne Plätze.
Meistens wird ein Ausflug oder auch mal ein ganz normaler Abend mit einem Kilimanjarobier beendet!
Ein bisschen Gesellschaftskunde hatten wir mit Gilbert, als wir das Chaggamuseum besucht haben. Die Chagga ist der Stamm, der hier in der Gegend um den Kilimajaro herum gelebt hat und auch noch lebt. Besonders die Sprache der Chagga ist noch sehr verbreitet, was uns nur noch mehr verwirrt, wenn manche Menschen einen nicht auf Kiswahili, sondern auf Kichagga begrüßen…
Bis demnaechst,
Eure Debbie

1 Kommentar:

  1. Moin Debbie :)
    Schön, dass ich jetzt auch mal was von dir aus Tansania lesen kann!!
    Hört sich ja alles nach positiven ersten Wochen bei dir an! Da freu ich mich :) Grüß die anderen mal ganz lieb und schreib bald wieder!

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